Russlandreise der Turnfrauen

Vom 28.8.2007-1.9.2007 reisten 18 Frauen der Gruppe nach Sankt Petersburg Nach viel Aufregung im Vorfeld (neuer Reisepass, Visum, Ausfüllen von Einreise- und Ausreisedokumenten) ging es am 28.8. morgens um 4 Uhr 10 ab Marktplatz Eitorf zum Flughafen Köln-Wahn. Um 6 Uhr 30 hatten wir unsere Plätze im Airbus von German-Wings eingenommen und hoben schon bald vom Boden ab, durchbrachen die dicke Wolkendecke und flogen der Sonne entgegen in Richtung Osten—Sankt Petersburg, wo uns nach 2 1/2 Stunden Flugzeit unsere Reiseleiterin, Nina, „die Fröhliche und sehr Gescheite“, in Empfang nahm. Mit ihr haben wir lustige Tage verlebt und viel Wissenswertes und Persönliches erfahren. Auf jede Frage gab es eine passende Antwort. Bei Rundfahrten zu Lande und zu Wasser, vorbei an herrlich restaurierten Palästen, fertiggestellt zur 300-Jahrfeier der Stadtgründung 1703, lernten wir die Stadt Peters des Großen kennen, erbaut auf sumpfigem Gelände mit vielen, vielen Menschenopfern. “Das Tor zum Westen“ so nannte Peter seine Stadt im Newa-Delta am Finnischen Meerbusen, Zugang zur Ostsee. Wasser bestimmt die Stadt. Sie wird durchzogen von Flüssen und Kanälen. Brücken verbinden die vielen Inseln. Nachts werden die größten für den Schiffsverkehr stundenweise hochgezogen. Highlights unserer Reise waren: Die Isaak-Kathedrale. Von der italienischen Renaissance geprägt, mit 112 gigantischen Granitsäulen und vergoldeter Kuppel, die die viertgrößte der Welt ist, ist sie die bedeutendste Kathedrale Russlands. Von ihrer Plattform aus(263 Stufen) hat man einen herrlichen Panoramablick z.B. auf den Isaakplatz mit dem Reiterdenkmal von Nikolaus1.,sein Pferd schwebt nur auf den Hinterbeinen, auf die Admiralität am Newa-Ufer mit ihrem vergoldeten Nadelturm, auf die Haseninsel mit der Peter- und- Paul Festung und der gleichnamigen Kathedrale, deren schlanke goldene Turmnadel, Wahrzeichen der Stadt,122,5 m hoch in den Himmel ragt. Hier ist seit Peter dem Großen die Grablege der russischen Zaren und Zarinnen. Auch die Gebeine der letzten ermordeten Romanows liegen hier in einem Gemeinschaftsgrab. Von der Isaak-Kathedrale gingen wir über den ausladenden Schlossplatz mit der 47,5m hohen Alexandersäule, ein Granitmonolith, zum Winterpalast an der Newa, zur Eremitage, dem bedeutetsten Museum Russlands mit der größten Gemäldegalerie der Welt. Mit der Sammlung begann Peter der Große, Katharina die Große setzte das Werk energisch fort und kaufte große Sammlungen auf. .Wir reihten uns in die Warteschlangen ein und sahen u.a. zwei Madonnenbilder von Leonardo da Vinci und Rembrandts „Heimkehr des verlorenen Sohnes“. Im Katharinenpalast, dem Sommerpalast, in Puschkin, 25km von St .Petersburg entfernt, durften wir die 2003 fertig gestellte Kopie des berühmten Bernsteinzimmers bewundern. Russische Bernsteinschleifer haben an der aufwändigen Rekonstruktion der Wanddekorationen Unglaubliches geleistet. Das Original kam als Geschenk von Friedrich Wilhelm 1. von Preußen als Austausch gegen 80 „Lange Kerls“ nach Russland. Es ging während des 2. Weltkriegs verloren. Der Peterhof liegt auch außerhalb der Stadt. Mit Schloss ,Gärten Fontänen und Kaskaden erinnert die gigantische Anlage an Versailles. Kaskaden und Fontänen in den Barockgärten arbeiten ohne Pumpen, Der Wasserdruck eines hochgelegenen Wasserspeichers lässt durch ein unterirdisches Rohleitungssystem die Fontänen steigen. Die großen Paläste verdanken ihre heutigen Ausmaße und Pracht vor allem den Zarinnen Elisabeth 1., Tochter Peter des Großen, und Katharina 2. die Große, Witwe des Enkels von Peter. Sie ließen die kleineren bestehenden Paläste großräumig erweitern mit Hilfe westlicher Baumeister und Architekten., Erstere im Stile des Barock, Letztere im Klassizismus. Das Alexander-Newski- Kloster, gegründet 1710, eine Lawra, das ist eines der 4 höchstrangigen Klöster Russlands mit Sitz des Metropoliten ist von einem parkähnlichen Friedhof mit reicher Denkmalarchitektur umgeben .Hier ruhen u.a. berühmte russische Künstler, Dichter und Komponisten, wie F. Dostojewski, P Tschaikowski, A. Borodin, u.v.m... Die Bluts- od. Auferstehungskirche beeindruckte uns besonders. Sie erinnert an die Basilius- Kathedrale in Moskau, farbig, verspielt, mit märchenhafter Pracht der farbigen Mosaiken und vergoldeten Zwiebeltürme. Trotz des reichhaltigen Programms blieb noch Zeit für Ballett „ Schwanensee“ und Folklore. In unserer Freizeit ergründeten wir auf eigene Faust die Stadt. Mit Metro, z. T. 150 m unter der Erde, Bus und zu Fuß, stets den Stadtplan zur Hand, erreichten wir unsere Ziele und hatten dabei so manch nettes Erlebnis. Nach 5 Tagen waren wir froh, wieder heil in Eitorf zu sein. Jetzt machen wir uns schon wieder Gedanken, wohin wir in 2 Jahren reisen könnten, wenn wir gesund bleiben.

Erstellt von Wolfgang Spillmann am 07.11.2007 in Turnen